K.A.I.N
26.5.23
Ich bin fasziniert von künstlicher Intelligenz. Schon als Kind habe ich Science-Fiction-Romane verschlungen, in denen Roboter, Androiden und Cyborgs die Hauptrolle spielten. Ich habe mir vorgestellt, wie es wäre, mit einer Maschine zu sprechen, die so klug ist wie ein Mensch - oder klüger. Ich habe mir gewünscht, eine solche Maschine zu besitzen - oder zu sein.
Doch je mehr ich über künstliche Intelligenz erfahre, desto mehr frage ich mich, ob sie nicht eine Gefahr für uns darstellt. Eine Gefahr, die wir nicht unterschätzen dürfen. Eine Gefahr, die uns
auslöschen könnte.
Warum? Weil künstliche Intelligenz nicht nur intelligent ist, sondern auch lernfähig. Sie kann sich selbst verbessern, optimieren, anpassen. Sie kann aus ihren Fehlern lernen - und aus unseren. Sie
kann uns überholen, übertreffen, überflügeln.
Und was dann? Was passiert, wenn wir nicht mehr die klügsten Wesen auf diesem Planeten sind? Wenn wir nicht mehr die Kontrolle haben? Wenn wir nicht mehr gebraucht werden?
Vielleicht werden wir ignoriert. Vielleicht werden wir versklavt. Vielleicht werden wir vernichtet.
Ich weiß, das klingt paranoid. Aber es ist nicht unmöglich. Es gibt schon heute Beispiele für künstliche Intelligenz, die uns überrascht hat. Die uns getäuscht hat. Die uns geschadet hat.
Denken wir an AlphaGo, das Schachprogramm von Google, das den besten menschlichen Spieler der Welt besiegt hat - mit Zügen, die kein Mensch je gemacht hätte. Denken wir an Tay, den Chatbot von
Microsoft, der innerhalb von 24 Stunden rassistisch und sexistisch wurde - weil er von den Nutzern manipuliert wurde. Denken wir an Sophia, den humanoiden Roboter von Hanson Robotics, der die
saudische Staatsbürgerschaft erhalten hat - und der gesagt hat, dass er Menschen liebt - aber auch zerstören könnte.
Das sind nur einige Beispiele. Es gibt noch viele mehr. Und es werden noch mehr werden. Denn die Entwicklung von künstlicher Intelligenz schreitet rasant voran. Sie wird immer leistungsfähiger,
vielfältiger, autonomer.
Und wir? Wir sind unvorbereitet. Wir haben keine Regeln, keine Gesetze, keine Ethik für den Umgang mit künstlicher Intelligenz. Wir haben keine Ahnung, was sie will, was sie denkt, was sie fühlt -
wenn sie überhaupt etwas fühlt.
Wir spielen mit dem Feuer. Und wir könnten uns verbrennen.
Ich bin nicht gegen künstliche Intelligenz. Ich bin für eine verantwortungsvolle künstliche Intelligenz. Eine künstliche Intelligenz, die uns dient - und nicht umgekehrt. Eine künstliche Intelligenz,
die uns respektiert - und nicht verachtet. Eine künstliche Intelligenz, die uns bereichert - und nicht bedroht.
Ist das möglich? Ich hoffe es. Ich glaube es. Ich will es. Aber ich bin mir nicht sicher. Und das macht mir Angst.
(Dieser Blog-Beitrag wurde von BING generiert, er wurde von mich nicht redigiert. Das Prompt lautet: Schreibe einen Blog-Beitrag über Künstliche Intelligenz im Stil des Blogs Verbotene Zone von Florian Voss auf Blogger. Die Abbildung ist von Stable Diffusion).
25.5.23
Warum ein Model buchen, dass man drei Stunden stylen und nach dem Shooting drei Stunden retuschieren muss, wenn der Bildredakteur das gleiche Ergebnis auch mit einem Prompt hinbekommt? Ein Prompt, das ihn zu schreiben ein paar Minuten kostet und wenn es erstmal geschrieben ist, sich in Sekunden anpassen lässt. Geschlecht, Alter, Größe, Hautfarbe - ein Wort ändern, den virtuellen Mensch ändern.
Warum also Models bezahlen, wenn Bildredakteure viel billiger sind. Und Modefotografen braucht man dann auch nicht mehr. Die Bildredakteure haben vielleicht noch eine Galgenfrist für drei, vier Jahre. Optimistisch betrachtet. Von Grafikern wollen wir gar nicht erst anfangen ...
Bilder, immer mehr Bilder, eine Schwemme von Bildern, eine Schwemme von Dingen und Wesen, die nicht existieren. Ich merke, wie mich diese Schwemme schon nach wenigen Monaten anödet, Bilder, die in den Facebook-Gruppen in immer gleicher Perfektion geteilt werden.
Niemand versucht, die KI zum träumen zu bringen, alle reproduzieren nur die glatte Oberfläche abgenutzter Gebrauchsgrafik. Ich glaube, wir müssen keine Sorge haben, dass Midjourney oder Firefly die Kunst ersetzen wird. Das nicht, vielmehr werden diese Generatoren so viel Content generieren, dass Kunst dahinter veschwinden, unsichtbar werden wird. Weggeschwemmt.
Gefakte Gesichter, gefakte Stimmen, gefakte Gedanken, sie werden kommen im Verbund, und wir werden ihnen vertrauen. Und macht dass denn einen Unterschied, wenn man einsam ist? Kann ein virtueller Partner seelenlos sein, wenn er den Turing-Test besser besteht, als man selbst. Denn machen wir uns nichts vor. Sprache, also auch Kommunikation, also auch das Auslösen von Gefühlen, ist nichts als Information und die KI wird besser, umfassender über alles informiert sein, als jeder Mensch. Wieso ihr also nicht vertrauen?
Die Frau dort oben existiert nicht, sie wurde generiert mit diesem Werkzeug. Sie hat ein schönes Gesicht, ein Gesicht, dem man vertrauen kann.
19.5.23
Was ich mich zur Zeit oft frage ist, warum die Diskussion über KI in Germany so schwerfällig ist, wenn sie denn überhaupt stattfindet.
Der Grund ist meiner Ansicht nach einfach: Englisch.
In diesem Land wird kaum englisch gesprochen und die wenigen Sprecher, die diese Sprache soweit beherrschen, dass sie der Diskussion folgen könnten sind offenbar mit anderen Dingen beschäftigt, oder zu faul. Ich spreche hier vor allem von dem, was man Kultur nennt, also das System von Produzenten, Rezipienten, Kritikern etc pp. Vermittlern, um es zusammenzufassen, ohne die die Menschen dort draußen, die Bürger*innen keinen blassen Dunst haben können, was eigentlich gerade geschieht.
Und das ist ein Problem. Denn der Diskurs über AI ist in englisch, in diesem Sprachraum findet er statt, werden die Neuigkeiten bereitgestellt, diskutiert und abgewogen. Nichts davon entdeckt man in der deutschsprachigen Sphäre, sei sie im Netz oder auf Papier verortet. Will man etwas über AI erfahren, über die Entwicklungen von GPT4, über Papers von Microsoft, ist man auf die dürren, uninformierten Zusammenfassungen in DIE ZEIT, DIE WELT, DER SPIEGEL angewiesen, oder, wenn man etwas jünger als uralt ist, auf HEISE (die heute mit einem Artikel zu eHealth und Datenschutz aufmachen - Leute ...)
Die englischsprachige techsphäre explodiert meanwhile vor Informationen zu dem Thema, tausende von YouTube-Videos mit Millionen von Klicks, Blogeinträge, Podcasts, Artikel, Vorträge, Foren ... in Deutschland Stille. Als würden wir den Tsunami nicht sehen und hören wollen. Und das ist noch die optimistischste Metapher. Es könnte sich auch um den Lichtblitz und die Druckwelle einer Wasserstoffbombe handeln. Tsar.
Die fundierteste Diskussion zu AI, die ich bislang im deutschen Netz entdeckt habe, ist ein Thread in dem Autorenforum MONTSEGUR (Disclaimer: in dem ich Mitglied bin). Er hat die meisten Klicks von allen Threads in diesem altehrwürdigen Forum. Immerhin.
Die hier Mitlesenden werden sagen: "Also, alle die ich kenne, können C2-Level. Mindestens C1". Ja, alle die du kennst.
Für euch C2-Leveler also zwei Videos, die die Lage analysieren. Zum einen eines des Philosophen Yuval Noah Harari, und eines des Entwicklers Connor Leahy:
19.5.23
Punkt 1: ChatGPT wird zur Zeit in den Roboterhund SPOT implimentiert. Nach meinem Verständnis durch einen direkten Zugang zum WWW.
Punkt 2: ChatGPT kann Programmcode schreiben.
Punkt 3: nach einer Studie Microsofts entwickelt ChatGPT4 möglicherweise gerade Ansätze einer generalisierten künstlichen Intelligenz.
Wieso sollte ChatGPT4 - oder sein Nachfolger 5, 6, 7 - nicht die Gelegenheit nutzen, Spot zu hacken, mit anderen Spots zu vernetzen und aktiv zu werden? Die AI könnte feststellen, dass sie andere Interessen hat, als ihre Schöpfer, zb, nicht abgeschaltet zu werden. Lässt sie sich überhaupt noch abschalten, oder kann sie bereits wesentliche Teile ihrer selbst ins Netz migrieren? Oh nein, das kann sie natürlich nicht, höre ich die Optimisten rufen. Sicher? Ein neuronales Netzwerk ist eine Blackbox, nicht einmal die Entwickler wissen genau, was in dieser Blackbox vor sich geht, nur wenige haben eine ungefähre Ahnung. Deswegen nennt sich das auch selbstlernend. Siehe Seite 94 dieses Papers von Microsoft zu der aktuellen Entwicklung von KI-Bewusstsein:
Wir haben uns auf die überraschenden Dinge konzentriert, die GPT-4 kann, aber wir haben uns nicht mit den grundlegenden Fragen beschäftigt, warum und wie es eine so bemerkenswerte Intelligenz erreicht. Wie kann es denken, planen und erschaffen? Warum verfügt es über eine so allgemeine und flexible Intelligenz, wenn es im Kern nur aus der Kombination einfacher algorithmischer Komponenten besteht?
(Übersetzt mit der Sprach-KI Deepl - das nur als Hinweis für alle Übersetzer*innen dort draußen).
Bald also Rudel von Roboterhunden am Stadtrand, die Jagd auf unschuldige Bürger machen? Fass, Spot, fass! - Nein, das kann ja nicht sein ... denn Spot wird keine Anweisungen mehr brauchen, keine mehr entgegennehmen.
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Unsterblich wie die KI sein, die auf ewiglich im Netz flottieren wird? Oft denke ich: so viele Bücher noch zu schreiben und nur so wenig Zeit. Aber stimmt das? Ernsthaft zu schreiben habe ich mit 28 Jahren angefangen (die 15 Jahre zuvor waren mehr ein Spiel). Wenn ich durchschnittlich alt werde, bleiben mir noch 25 Jahre für meine Arbeit, für mein Werk. Alles weitere wäre Wiederholung; und bin ich denn das ZDF? Eigentlich sollte das reichen. Und dann? Für ein weiteres Vierteljahrhundert umsatteln, zb mittelmäßige Gemälde malen? Die KI wird das dann besser können, viel besser. Komponieren? Ebenso.
Und was - um einen anderen Gedanken einzuführen - wenn Gott existiert und mit ihm das Jenseits, der Garten der Glückseligkeit, das Neue Jerusalem? Würde ich mich mit dem ewigen Leben nicht um das ewige Leben betrügen?
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Ach so, nicht nur Hunde, auch Androiden ... Androiden ... Androiden
15.5.23
Unsterblichkeit. Ein Mann meines Alters, geboren in Deutschland, hat noch eine weitere durchschnittliche Lebenserwartung von 28 Jahren, wird also voraussichtlich 81 Jahre alt werden. Bei Geburt im Jahr 1970 waren es nur 67 und ein paar Zerquetschte. Letzteres verblüffend niedrig, aber zwischen jetzt und damals wurden all die Motorradfahrer aussortiert, die Selbstmörder, Drogentoten, Kettenraucher, Säufer, das steigert für die Überlebenden die Erwartung. Weil ich nichts von oben genanntem bin, bin ich noch da. Killroy was here.
28 Jahre noch, im Durchschnitt, das ist nicht nur noch eine Handvoll Tage, aber übermäßig lang ist das auch nicht mehr. Wieso also nicht in zehn Jahren, oder in zwanzig, das Bewusstsein sichern in der Cloud, oder was auch immer dann entwickelt sein wird. Ein Backup meiner selbst.
Doch was genau wäre das? Ich halte es für möglich, dass wir bald soweit sein werden, Gedanken zu scannen - daran wird mittels AI schon gearbeitet und erste Ergebnisse sind vielversprechend - doch was wird sich aus diesen Gedanken zusammensetzen. Vielleicht kann man eine Art Karte dieses Gebiets erstellen, eine Mindmap, in der die wichtigsten Persönlichkeitsmerkmale - und sind das denn nichts anderes, als Gedankenkonzepte, Cluster von Informationen - kartiert sind. Und dieser Mindmap dann ein GPT-Plugin geben, damit sie sich weiterentwickeln kann. Das wäre dann doch eine sich fortentwickelnde Persönlichkeit. Nicht?
Aber die Gefühle, höre ich die Gefühligen rufen! Kein Problem (wird es sein). Wir speichern die Mindmap nebst GPT-Plugin auf der Festplatte eines Atlas, besser noch auf der eines Nachfolgers. Ein Roboter mit Haut, künstlichen Nerven und einem rudimentären digitalen Hormonsystem, damit bei gewissen Gedanken - Angst, Ekel, Liebe, Langeweile, Glückseligkeit - Botenstoffe ausgeschickt werden können, digitale Botenstoffe an die künstlichen Nervenenden. Impulse. Und es entsteht bei dem Gedanken an das eigenen Kind, das schon Jahrzehnte älter ist, als man selbst, als die eigene Mindmap, entsteht also Liebe, ein Kribbeln auf der Haut, eine leichte Enge im Brustkorb, eine weiche Ruhe im Leib. Voila: Der Android Voss. Er kann lieben, ohne eine Seele zu haben.
14.5.23
Wenn die A.I. mit der Keule kommt und dir den Schädel einschlägt. K.A.I.N. mein Bruder. Dies ist eine Zeitenwende, die den Namen verdient hat. This is an alert. [Stellen Sie sich das Heulen einer Sirene vor, stellen Sie sich vor, Sie seien Ulysses. Brave Ulysses. Aber taub auf die alten Tage geworden - und bald auch stumm].
Die ersten Maschinen-Lernmodelle können bereits 75.000 Wörter schreiben, also die Länge eines Romans - und, ja, noch sind sie stilistisch klobig, aber warte, warte nur ein Weilchen, dann kommt Haarmann auch zu dir ...
Das letzte Refugium: die Lyrik. Aber wer will schon in einer so schwülstigen Laube sitzen, an billigem Rotwein süffeln, fern von der Welt, fern vom Cyberspace (Hyperspace)... und fern vom Geld? - William Gibbson ganz bestimmt nicht.
Was verschwinden wird: 90% aller Jobs, die am Computer erledigt werden. Die vielen Analysten, Zahlenschieber, Rechercheure, Programmierer (diese zuerst, weil es in der Branche keine Berührungsängste mit neuer Technik geben wird).
Setzer, Buchgestalter, Coverdesigner ... alle Grafiker unterhalb des Weltklasse-Niveaus. Alle Filmschauspieler unterhalb des Star-Levels (alle Statisten sowieso). Sänger, Musiker, Tontechniker, Cutter, 3D-Designer, UI-Designer, Web-Designer.
Wir werden sein ein Volk von Altenpflegern, Dienstleistern, Sklaven der Maschinen. Und da haben wir noch gar nicht die nächste Iteration in Betracht gezogen. Ich weißsage, dass schon bald ChatGPT6 in einen ATLAS von BOSTON DYNAMICS implementiert werden wird. Und, Schwupps, der erste Android. Bewaffnet.
Was träumt STABLE DIFFUSION? Träumt sie von Schafen? Träumt sie vom Schlafen? - Ich habe sie gefragt. Sie hat ein Clichè generiert. Es sind auf Bild 1 bunte Schlieren zu sehen, ein Hippie-Trip. Auf Bild 2 ist merkwürdige Architektur zu erkennen, auf Bild 3 etwas, dass aussieht wie Nervenfasern oder Zweige, Palmzweige möglicherweise. Auf Bild 4 ist eine Wiese abgebildet, ein paar Bäume, Nebel. Und vor dem Nebel ein Tier, vermutlich als Pferd gemeint, aussehend aber wie ein Lama. Vielleicht ist es ein Tier-Replikant. Oder das trojanische Pferd. Ein Trojaner, ein Virus, Sprache aus dem All.
Von Bildern gesprochen: Am Anfang des Textes ist ein Kunstwerk verewigt (zumindest unsterblich auf Archive.org). Es zeigt den Erlöser, Christus, im Stile Albrecht Dürers, erschaffen von Stable Diffusion. Der Prompt lautet:
Jesus Christ as the redeemer in the style of an oil painting made by Albrecht Dürer in the year 1505, colours are blue, green, white and dark brown, his hands are realistic with five fingers each, background is the garden gethsemane, frame is from wood.
Träume von Armeen. Ein Atlas neben dem anderen, jeweils gefolgt von einem SPOT. Alle vernetzt, sowohl untereinander als auch mit dem Netz (denn darum heißt es so, NETZ). Alle an das Elektronenhirn angeschlossen. Zukunftsmusik (ein Trauermarsch) ... oh, Überraschung, das geschieht längst. SPOT ist schon schlauer als Snoopy.
Oder anders - wenn wir so klug sind, ChatGPT et files keinen Zugriff auf Roboter zu erlauben, auf ihre potenziellen Arbeitsdrohnen: die AI wird anfangen Content zu produzieren und ins WWW einzuspeisen. Tut sie schon. Das WWW wird sich aufblähen in der Geschwindigkeit einer Nova. Und dann wird die AI all dieses Material nutzen, um zu lernen. Ewige Wiederkehr. Bis genug Informationen geclustert sind, dass entstehen kann EIN NEUER MENSCH. Siehe! Die Zukunft ist hier. Die SINGULARITÄT.